Der Gedanke, ein Leben als Privatier zu führen, reizt viele. Doch bevor dieser Traum Wirklichkeit werden kann, musst du einen persönlichen Finanzplan erstellen, um herauszufinden, ob dein Vermögen ausreicht, um deinen Lebensunterhalt ohne Erwerbsarbeit zu finanzieren. Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit erfordert Zeit und Planung, schließlich geht es darum, langfristig Vermögen aufzubauen. In diesem Artikel schauen wir uns detailliert an, wie viel Kapital du brauchst.
Der finanzielle Ausgangspunkt: Dein Startvermögen
Der wichtigste Faktor auf dem Weg zum Privatier ist dein finanzieller Ausgangspunkt. Dein Vermögen, das in Aktien, Immobilien oder anderen Sachwerten arbeitet, bestimmt, wie schnell du die finanzielle Unabhängigkeit erreichst. Dabei startet jeder an einem anderen Punkt: Einige beginnen mit einem Kapitalstock von 100.000 Euro, andere mit 250.000 Euro oder gar 500.000 Euro. Diese Beträge können – je nach angestrebtem Lebensstil – bereits eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen.
Für eine detaillierte Planung kannst du dir einen Finanzplan mit Excel erstellen. Dieser hilft dir, zu berechnen, wie viel Rendite du benötigst, um deine laufenden Kosten zu decken und dein Vermögen langfristig zu sichern.
💡 Dein persönlicher Wegweiser: Individueller Finanzplan für deine Ziele
Wo stehst du aktuell im Leben? Diese und weitere Fragen stellen wir dir in unserem Finanzplaner, um einen individuellen Finanzplan zu erstellen, der dich dabei unterstützt, deine finanziellen Ziele zu erreichen.
Brutto ist nicht gleich netto: Was musst du beachten?
Nehmen wir als Beispiel einen 40-Jährigen, der mit einem Startkapital von 250.000 Euro in den Ruhestand gehen möchte. Ziel ist es, das Geld in Zinsen, Dividenden oder Mieten arbeiten zu lassen. Hier ist es wichtig zu beachten, dass Brutto nicht gleich netto ist. Börsenerträge unterliegen der Abgeltungssteuer, die pauschal 25% beträgt. Bei einer Bruttorendite von 6% bleiben nach Steuern also nur 4,5% übrig. Ziehen wir noch die Inflationsrate von 1,8% ab, sinkt die reale Rendite auf 2,7%.
Unter diesen Bedingungen würde der Privatier im ersten Jahr 7.875 Euro netto erwirtschaften, das entspricht etwa 656 Euro pro Monat. Werden die Erträge jedes Jahr reinvestiert, wächst das Vermögen innerhalb von 10 Jahren auf 330.494 Euro an, bei einer Bruttorendite von 6%. Das würde einem monatlichen Nettoertrag von 841 Euro entsprechen.
Mehr über effektive Investmentstrategien für Privatiers erfährst du in unserem Artikel.
Wie hoch muss dein Startvermögen sein, um 3.000 Euro pro Monat zu generieren?
Wer monatlich 3.000 Euro erwirtschaften möchte, muss ein deutlich höheres Startkapital mitbringen. Je nach Rendite ergeben sich folgende Startkapitalanforderungen:
- 4% Bruttorendite: 2,20 Mio. Euro
- 5% Bruttorendite: 1,50 Mio. Euro
- 6% Bruttorendite: 1,15 Mio. Euro
- 7% Bruttorendite: 925.000 Euro
- 8% Bruttorendite: 780.000 Euro
- 9% Bruttorendite: 670.000 Euro
- 10% Bruttorendite: 585.000 Euro
Diese Berechnungen berücksichtigen die Inflation (1,8%) und eine 75%ige Steuerfreiheit. Es wird außerdem davon ausgegangen, dass du monatlich etwa 2.000 Euro entnimmst und den Rest weiter investierst.
💡 Tipp: Nutze unseren Finanzielle Freiheit Rechner
Mit unserem Finanzielle Freiheit Rechner kannst du ganz einfach berechnen, wie viel Geld du ansparen und investieren musst, um deine monatlichen Wunschbeträge zu erreichen und finanzielle Freiheit zu erlangen.
Wie wirkt sich die Rendite auf dein Vermögen aus?
Nehmen wir an, unser Privatier erzielt eine Rendite von 8%: Nach einem Jahr ist das Vermögen von 250.000 Euro auf 261.625 Euro gestiegen, was einem monatlichen Nettozuwachs von 969 Euro entspricht. Mit 500.000 Euro Startkapital wären es bei einer 6% Bruttorendite etwa 15.750 Euro netto pro Jahr oder bei 8% Rendite sogar 23.250 Euro.
Diese Beispiele zeigen, dass ein spürbarer Vermögenszuwachs nur möglich ist, wenn ein Großteil der monatlichen Erträge nicht entnommen, sondern weiter investiert wird. Ohne diese Reinvestitionen und mit niedrigeren Renditen wird es schwierig, langfristig eine vollständige finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.
Mehr dazu, wie du dein Vermögen optimal anlegen kannst, erfährst du in unserem Artikel Wie viel Geld braucht man, um Privatier zu werden?.
💡Kapitalbedarf bis zur finanziellen Freiheit nach der 4% Regel
Mit der 4-Prozent-Regel kann man berechnen, wie viel Geld man im Alter braucht, um frei und unabhängig zu leben. Dabei sind die Kosten ein wichtiger Punkt. Außerdem spielt die Zeit eine große Rolle. Möchtest du nur finanziell unabhängig sein, oder möchtest du dieses Ziel in einer bestimmten Zeit erreichen?
Zuerst schauen wir uns die Kosten genauer an. Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick.
Budget monatlich | Budget jährlich | Kapital 4-Prozent-Regel |
---|---|---|
1.000 € | 12.000 € | 300.000 € |
1.500 € | 18.000 € | 450.000 € |
2.000 € | 24.000 € | 600.000 € |
2.500 € | 30.000 € | 750.000 € |
3.000 € | 36.000 € | 900.000 € |
3.500 € | 42.000 € | 1.050.000 € |
4.000 € | 48.000 € | 1.200.000 € |
4.500 € | 54.000 € | 1.350.000 € |
5.000 € | 60.000 € | 1.500.000 € |
10.000 € | 120.000 € | 3.000.000 € |
Zusätzliche Einkünfte und langfristige Planung
Wer finanziell unabhängig werden möchte, muss langfristig planen und über das Vermögen hinaus denken. Neben Kapitalerträgen können Mieteinnahmen, Dividenden und andere passive Einkommensquellen dazu beitragen, den Kapitalbedarf zu senken.
Ein Finanzplan hilft dir, diese verschiedenen Einkünfte zu berücksichtigen und zu verstehen, wie viel Kapital du benötigst, um als Privatier langfristig abgesichert zu sein. Lies mehr darüber in unserem Artikel So erstellst du einen Finanzplan für die finanzielle Unabhängigkeit.
Fazit
Die Höhe des Vermögens, das du benötigst, um als Privatier zu leben, hängt stark von deinem Lebensstil, deiner Rendite und deinen Ausgaben ab. Die 4%-Regel bietet eine gute Orientierung, aber letztendlich kommt es darauf an, einen soliden Finanzplan zu haben und das Vermögen langfristig zu sichern. Für Menschen mit höheren Vermögenszielen, wie z. B. 3.000 Euro monatlich, sind Startkapitalsummen von bis zu 2 Millionen Euro notwendig. Durch kluge Investmentstrategien und Reinvestitionen kann dein Vermögen jedoch weiterwachsen und dir ein komfortables Leben im Ruhestand ermöglichen.
Wenn du mehr über die Herausforderungen und Risiken des Lebens als Privatier erfahren möchtest, lies unseren Artikel Risiken und Herausforderungen im Leben als Privatier.
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Häufig gestellte Fragen – FAQs
Die Höhe des benötigten Vermögens hängt von deinem Lebensstil und den erwarteten Ausgaben ab. Eine weit verbreitete Faustregel ist die 4%-Regel, die besagt, dass du 4% deines Kapitals jährlich entnehmen kannst, ohne dein Vermögen zu verbrauchen. Um beispielsweise 40.000 Euro pro Jahr zu erhalten, benötigst du ein Kapital von 1 Million Euro.
Die 4%-Regel besagt, dass du 4% deines Anfangskapitals jedes Jahr entnehmen kannst, ohne dein Vermögen langfristig zu gefährden. Diese Regel wurde anhand historischer Daten entwickelt und hilft dir, deine Ausgaben im Ruhestand zu planen. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über die 4%-Regel der Frugalisten.
Das hängt von der Rendite deiner Investitionen ab. Wenn du z. B. eine Bruttorendite von 6% erreichst, benötigst du ein Startkapital von etwa 1,15 Millionen Euro, um 3.000 Euro monatlich generieren zu können.
Die Inflation ist ein wichtiger Faktor, der den realen Wert deines Geldes im Laufe der Zeit verringert. Daher solltest du in deinem Finanzplan eine Inflationsrate einrechnen. Eine gängige Annahme liegt bei 1,8% pro Jahr. Diese wird von deiner jährlichen Rendite abgezogen, um die reale Kaufkraft zu berechnen.
Ja, auch als Privatier unterliegen deine Einkünfte aus Kapitalanlagen der Abgeltungssteuer in Deutschland, die pauschal 25% beträgt. Es ist wichtig, dies in deine Planungen einzubeziehen, da Brutto nicht gleich Netto ist.
Ja, es ist möglich, als Privatier weiterhin Ansprüche auf die gesetzliche Rente zu haben, wenn du entsprechende Beiträge geleistet hast. Es gibt jedoch spezielle Regelungen, die du beachten solltest. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Gesetzliche Rente als Privatier.
Ein Finanzplan ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben als Privatier. In diesem Plan legst du deine Ziele, Ausgaben und Renditeerwartungen fest und passt sie regelmäßig an. Erfahre mehr in unserem Leitfaden So erstellst du einen Finanzplan für die finanzielle Unabhängigkeit.
Ja, viele Privatiers entscheiden sich, neben ihrem passiven Einkommen noch kleinere Projekte oder Teilzeitjobs zu machen, um aktiv zu bleiben oder zusätzliche Einnahmen zu generieren.