Gesetzliche Rente als Privatier: Was du wissen solltest
Privatiers stehen vor der besonderen Herausforderung, ihre finanzielle Zukunft sorgfältig zu planen. Die gesetzliche Rente spielt dabei eine interessante Rolle, auch wenn sie für viele Privatiers nicht die Haupteinnahmequelle darstellt. In diesem Artikel erfährst du, wie sich die gesetzliche Rente auf Privatiers auswirkt und welche Besonderheiten es zu beachten gibt.
Wie funktioniert die Rente als Privatier?
Die gesetzliche Rente ist eine der Säulen des sozialen Sicherungssystems in Deutschland. Sie bietet Absicherung im Alter und kann auch Privatiers zugutekommen, wenn sie vor ihrem Rückzug aus dem Arbeitsleben in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Die Höhe der Rente hängt maßgeblich von den gezahlten Beiträgen und der Versicherungszeit ab. Für Privatiers, die frühzeitig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, kann dies bedeuten, dass die Rentenansprüche geringer ausfallen als bei anderen Rentnern, die bis zur regulären Altersgrenze arbeiten. Mehr dazu, wie du deinen Ruhestand gestalten kannst, wenn du frühzeitig in den Ruhestand gehst.
Vorteile und Nachteile der gesetzlichen Rente für Privatiers
Vorteile:
- Zusätzliche Absicherung: Auch wenn die gesetzliche Rente für Privatiers selten die Hauptfinanzierungsquelle ist, kann sie einen stabilen Beitrag zur Altersversorgung leisten.
- Lebenslange Auszahlung: Die gesetzliche Rente wird lebenslang gezahlt, was im Vergleich zu privaten Entnahmeplänen, wie beispielsweise der 4-Prozent-Regel, eine langfristige Sicherheit bietet. Informiere dich hier über andere Wege zur Finanzierung des Ruhestands.
Nachteile:
- Geringe Rentenansprüche: Wer als Privatier frühzeitig aus dem Arbeitsleben ausgeschieden ist, hat in der Regel weniger eingezahlt, was die Rentenansprüche verringert. Diese Lücke muss dann durch alternative Einnahmequellen ausgeglichen werden.
- Steuerliche Behandlung: Die gesetzliche Rente ist steuerpflichtig. Da der steuerpflichtige Anteil mit jedem Jahr steigt, kann dies vor allem für Privatiers eine Belastung darstellen, die auf ihr Vermögen oder andere Einkünfte angewiesen sind. Mehr zu den steuerlichen Aspekten für Privatiers findest du hier.
Was du als Privatier beachten solltest
Versicherungszeiten und Rentenpunkte
Für Privatiers lohnt es sich, die Versicherungszeiten zu prüfen und eventuell freiwillige Beiträge zu leisten, um Rentenpunkte zu sammeln. Dies ist vor allem für Privatiers sinnvoll, die wenige Rentenpunkte haben und die Anspruchshöhe erhöhen möchten.
Renteneintrittsalter und Rentenabschläge
Ein früherer Renteneintritt kann Rentenabschläge mit sich bringen, die die monatliche Rente reduzieren. Privatiers, die eine Einkommenslücke bis zum gesetzlichen Rentenalter schließen müssen, sollten dies in ihre Planung einbeziehen, um böse Überraschungen zu vermeiden. Informiere dich hier über mögliche Risiken und Herausforderungen, die im Leben als Privatier auftreten können.
Erhöhung der Entnahmerate durch gesetzliche Rente regulär ab 67 und ab 63 mit 14,4% Abschlag
Diese Grafik zeigt, wie viel Geld man jedes Jahr aus seinem Ersparten sicher entnehmen kann, wenn man zusätzlich eine gesetzliche Rente bekommt, und wie diese Entnahme mit dem Alter steigt.
Die verschiedenen Farben in den Balken bedeuten Folgendes:
Blauer Bereich: Das ist die „sichere Entnahmerate“. Das bedeutet, wie viel Prozent vom Ersparten man jedes Jahr entnehmen kann, ohne zu viel Risiko einzugehen. Hier wurde ein Risiko von 2,5 % berücksichtigt, was bedeutet, dass die Entnahme in 97,5 % der Fälle ausreichen sollte.
Roter Bereich: Das zeigt den zusätzlichen Betrag, den man entnehmen kann, wenn man die gesetzliche Rente ab dem normalen Rentenalter (67 Jahre) bekommt. Die Rente sorgt dafür, dass man weniger von seinem Ersparten braucht, um über die Runden zu kommen, sodass die Entnahmerate (also wie viel man sicher entnehmen kann) ansteigt.
Grüner Bereich: Das ist der zusätzliche Aufschlag, wenn man schon ab 63 Jahren mit einem Abschlag (Abzug) von 14,4 % in Rente geht. Obwohl die Rente dann etwas niedriger ist, kann man immer noch mehr Geld sicher entnehmen, als ohne Rente.
Auf der x-Achse (unten) steht das Alter, bei dem man beginnt, von seinem Ersparten zu leben, und die y-Achse (links) zeigt die Höhe der „sicheren Entnahmerate“ in Prozent. Wenn du also zum Beispiel mit 60 Jahren anfängst, von deinem Geld zu leben, kannst du laut Grafik ungefähr 7 % deines Ersparten jedes Jahr entnehmen, weil du bald zusätzlich die gesetzliche Rente bekommst.
Zusammengefasst: Je älter man ist, wenn man beginnt, von seinem Ersparten zu leben, und je früher man die Rente bekommt, desto mehr Geld kann man jedes Jahr sicher entnehmen. Die gesetzliche Rente hilft dabei, die Entnahmen aus dem eigenen Ersparten zu erhöhen, weil sie als zusätzliche Einkommensquelle dient.
Gesetzliche Rente und private Krankenversicherung
Wer als Privatier auf die gesetzliche Rente angewiesen ist, sollte auch die Krankenversicherung im Blick behalten. In Deutschland sind Rentner, die gesetzlich versichert sind, in der Regel in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) pflichtversichert, was niedrigere Beiträge bedeutet. Wer jedoch privat krankenversichert ist, muss die Beiträge oft vollständig selbst tragen, was die finanzielle Planung beeinflusst. Mehr zum Thema Krankenversicherung für Privatiers erfährst du hier.
Fazit: Gesetzliche Rente als ergänzende Einnahmequelle für Privatiers
Die gesetzliche Rente kann für Privatiers eine wertvolle Ergänzung sein, sollte jedoch nicht als einzige Einkommensquelle betrachtet werden. Eine fundierte Planung und das Wissen um die Besonderheiten der gesetzlichen Rente sind entscheidend, um das Leben als Privatier langfristig zu finanzieren und den gewünschten Lebensstandard zu sichern.
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💡 Tipp: Eine detaillierte Auseinandersetzung mit den steuerlichen Aspekten und den Einnahmequellen kann helfen, eine gut informierte Entscheidung zu treffen. Ein Privatier, der die verschiedenen Faktoren der gesetzlichen Rente kennt, ist besser vorbereitet, um seine Rente effizient in die eigene Finanzstrategie einzubinden.