Das Wichtigste in Kürze
Verständnis der Finanzbranche: Der Artikel erklärt die verschiedenen Unternehmen aus dem Finanzsektor wie Banken, Investmentfirmen und diversifizierte Finanzdienstleister sowie deren Geschäftsmodelle.
Analyse von Banken und Investmentfirmen: Du lernst wichtige Kennzahlen wie den Net Interest Margin (NIM) für Banken und die verwalteten Vermögen (AUM) für Investmentfirmen zu analysieren, um deren finanzielle Gesundheit zu bewerten.
Investitionsstrategien: Der Artikel zeigt, wie man durch ETFs breit gestreut in den Finanzsektor investieren oder gezielt einzelne Finanzaktien auswählen kann.
Bewertung von Aktien: Es werden Tools wie das Preis-Buchwert-Verhältnis (P/B Ratio) und der Return on Equity (ROE) vorgestellt, um Bankaktien und Investmentfirmen zu bewerten.
Einführung
Stell dir vor, der Finanzsektor ist wie das Herz unseres wirtschaftlichen Systems. Wenn das Herz gesund ist, kann es das gesamte System mit Energie versorgen. Doch wenn es krank wird, kann es das ganze System schwächen – genau wie bei der Finanzkrise 2007-08. Daher sind Finanzaktien ein wichtiger Bestandteil jedes Portfolios, selbst wenn du nur passiv investierst. In diesem Artikel erkläre ich dir, wie du den Finanzsektor verstehen und in einzelne Finanzunternehmen investieren kannst.
Die Hauptakteure im Finanzsektor
Im Finanzsektor gibt es verschiedene Arten von Unternehmen, die in vier Hauptkategorien fallen: Banken, Investmentfirmen, diversifizierte Finanzdienstleister und Versicherungen.
Banken: Banken nehmen Geld von Kunden an (wie dein Sparguthaben) und verleihen es weiter (wie ein Kredit für ein Auto oder ein Haus). Der Unterschied zwischen den Zinsen, die sie für Kredite verlangen, und den Zinsen, die sie auf Einlagen zahlen, ist ihr Gewinn. Das nennt man „Net Interest Margin“ oder NIM.
Investmentfirmen: Diese Firmen verwalten das Geld ihrer Kunden, indem sie es in verschiedene Märkte investieren. Sie verdienen Geld durch Gebühren, die sie für diese Dienstleistungen erheben.
Diversifizierte Finanzdienstleister: Diese großen Firmen, wie JPMorgan Chase oder Deutsche Bank, bieten eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Bankgeschäfte, Investitionen und Beratung bei Unternehmensfusionen.
Versicherungen: Diese Firmen bieten Schutz vor finanziellen Verlusten, zum Beispiel bei Unfällen oder Krankheiten. Da wir uns in diesem Artikel auf Aktien konzentrieren, lassen wir Versicherungen außen vor.
Wie man Banken analysiert
Bei Banken ist es wichtig zu verstehen, wie sie ihr Geld verdienen. Der NIM ist dabei entscheidend: Je höher dieser ist, desto mehr Geld verdient die Bank durch ihre Geschäfte. Eine steile „Zinskurve“, also ein großer Unterschied zwischen kurzfristigen und langfristigen Zinsen, hilft den Banken, mehr Gewinn zu machen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das „Effizienzverhältnis“, das zeigt, wie kosteneffizient eine Bank arbeitet. Ein niedrigerer Wert ist hier besser, denn das bedeutet, die Bank gibt weniger Geld aus, um ihre Einnahmen zu erzielen.
Ein genauer Blick auf das Kreditportfolio der Bank ist ebenfalls wichtig. Wenn eine Bank zum Beispiel viele Kredite an Unternehmen in einer bestimmten Branche oder Region vergibt, ist sie stark von deren Erfolg abhängig. Sollten in dieser Branche Probleme auftauchen, könnte die Bank in Schwierigkeiten geraten.
Wie man Investmentfirmen analysiert
Investmentfirmen verdienen hauptsächlich durch die Verwaltung des Geldes ihrer Kunden. Daher ist es wichtig, auf die Höhe der verwalteten Vermögen (Assets Under Management, AUM) und die Gebührenstruktur zu achten. Steigt das AUM durch neue Kunden oder durch den Erfolg der Investitionen? Sind die Kunden in verschiedenen Märkten und Anlageklassen diversifiziert?
Auch die Gebühren, die die Firma erhebt, sollten unter die Lupe genommen werden. Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs durch günstigere Alternativen wie ETFs (Exchange Traded Funds) sind die Gebühren in den letzten Jahren gesunken.
Investieren in Unternehmen aus dem Finanzsektor
Es gibt zwei Hauptwege, um in den Finanzsektor zu investieren: durch ETFs oder durch den Kauf einzelner Aktien. ETFs sind Fonds, die in eine Vielzahl von Finanzaktien investieren und dir so eine breite Streuung ermöglichen. Alternativ kannst du dir einzelne Aktien aussuchen und gezielt in bestimmte Unternehmen investieren.
Wenn du einzelne Aktien auswählst, ist das Preis-Buchwert-Verhältnis (P/B Ratio) ein nützliches Werkzeug, um Banken zu bewerten. Dieses Verhältnis vergleicht den Marktwert der Bank mit ihrem Buchwert, also den Werten der Vermögenswerte abzüglich der Verbindlichkeiten. Eine Bank mit einem hohen Return on Equity (ROE), also einer hohen Rentabilität des Eigenkapitals, verdient in der Regel ein höheres P/B-Verhältnis.
Fazit
Jetzt hast du die Grundlagen, um den Finanzsektor zu verstehen und selbst in Finanzaktien zu investieren. Egal, ob du dich für ETFs oder einzelne Aktien entscheidest, mit diesem Wissen kannst du fundierte Entscheidungen treffen und einen Beitrag zur Gesundheit der Wirtschaft leisten. Wenn du deine Entdeckungen teilst, kannst du auch andere inspirieren, sich mit der Welt der Finanzen zu beschäftigen!
Häufig gestellte Fragen – FAQs
Finanzdienstleistungsaktien sind Aktien von Unternehmen, die verschiedene Finanzdienstleistungen anbieten, wie z. B. Banken, Investmentfirmen, diversifizierte Finanzdienstleister und Versicherungen. Diese Unternehmen sind entscheidend für das Funktionieren der Wirtschaft.
Banken verdienen hauptsächlich Geld, indem sie Zinsen auf Kredite erheben, die höher sind als die Zinsen, die sie auf Einlagen zahlen. Diese Differenz wird als Net Interest Margin (NIM) bezeichnet.
Investmentfirmen verwalten das Geld ihrer Kunden und investieren es in verschiedene Finanzmärkte. Sie verdienen Geld durch Gebühren, die sie für diese Dienstleistung erheben, oft basierend auf dem Gesamtwert der verwalteten Vermögen (AUM).
Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein Fonds, der in eine Vielzahl von Aktien investiert und an der Börse gehandelt wird. ETFs bieten eine einfache Möglichkeit, breit gestreut in den Finanzsektor zu investieren, ohne einzelne Aktien auswählen zu müssen.
Das P/B Ratio ist ein Verhältnis, das den Marktwert eines Unternehmens mit seinem Buchwert vergleicht. Es wird häufig verwendet, um Banken zu bewerten, da ihre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ständig neu bewertet werden.
Wichtige Kennzahlen für die Bewertung von Banken sind der Net Interest Margin (NIM), das Effizienzverhältnis und die Qualität des Kreditportfolios. Eine gut diversifizierte Kreditvergabe und niedrige Verlustvorsorgen sind positive Indikatoren.
ROE misst, wie effektiv ein Unternehmen das Geld seiner Aktionäre einsetzt, um Gewinne zu erzielen. Ein höherer ROE zeigt an, dass das Unternehmen profitabler ist, was besonders bei der Bewertung von Bank- und Investmentaktien wichtig ist.
Das hängt von deiner Risikobereitschaft und deinem Wissen ab. ETFs bieten eine breite Streuung und sind weniger riskant, während einzelne Aktien eine höhere Rendite bieten können, aber auch riskanter sind.
Retail Banking bezieht sich auf Bankdienstleistungen für Privatpersonen, wie z. B. Sparkonten und Kredite. Investmentbanking umfasst Dienstleistungen wie die Unterstützung von Unternehmen bei der Kapitalbeschaffung und bei Fusionen und Übernahmen.